Das Smartphone wird sich grundlegend verändern: starre App-Icons lösen sich auf, Bedeutungen werden kontextuell, und eine persönliche AI-Schicht begleitet jeden Intent im Alltag – nicht als Feature, sondern als unsichtbare, adaptive Infrastruktur.
Heute: Wir öffnen Container ("Apps"), navigieren interne Strukturen, wiederholen Mikro-Funnel. Zukünftig: Wir äußern Intents – "Plane ein Abendessen für 4 mit vegetarischer Option" – und das System orchestriert Services, Datenquellen und UI-Fragmente dynamisch. Die App ist nicht verschwunden, sie ist entmaterialisiert: Funktionalität wird ein modulares Capability-Mesh.
Konsequenz: Discovery verschiebt sich von Store-Browsing zu semantischer Anreicherung. Oberfläche zeigt weniger Startpunkte, mehr situative Angebote. Friction sinkt, aber Anforderungen an Transparenz & Kontrolle steigen.
Eine persönliche Modelle-Schicht (lokal + verbundene Spezial-Agents) lernt Rhythmen: Mobilität, Energie, Kommunikation, Fokus. Ziel: reduzierte mentale Wechselkosten. Die AI schlägt nicht laut vor, sondern minimiert Entscheidungslärm – ein stiller Optimierer, der nur dann sichtbare UI fordert, wenn menschliches Urteil nötig oder Mehrdeutigkeit hoch ist.
Das verändert UI-Hierarchien: weniger volle Screens, mehr mikroskopische Overlays, temporäre Panels, ephemeral Threads. Persistent ist nur Identität + Verlauf + Preferences.
Output wird kontext-proportional: Mini-Chip, collapsible Stream, immersive Canvas. Gleiche Funktion – differenziert gerendert anhand: Intent-Komplexität, benötigte Präzision, Zeitdruck, kognitive Last. Designershift: Von statischen Layouts zu Orchestrations-Regeln & Constraint-Kurven.
Bewertungskriterien ändern sich: Flow Integrity, Cognitive Overhead Delta, Explainability Gradient statt nur klassische KPI wie CTR.
Wenn AI vorfiltert, verschiebt sich Vertrauen von UI-Chrome zu Modell-Transparenz: Warum wurde Option B priorisiert? Welche Daten flossen ein? Nutzer brauchen progressive Erklärbarkeit: kurz für Momentum, tief für Kontrolle. Fehlermodi müssen gestaltete Pfade sein, kein abstraktes Error.
Ohne verhandelbare Layer (Opt-out, alternative Strategien, Justierung von Präferenzgewichten) kippt Autonomie in Passivität.
Craft verlagert sich von Pixel-Ebene zu System-Behaviour: Intent Parsing, State Transitions, Confidence Signalling, Ethical Boundaries.
Kernkompetenzen: (1) Semantische Modellierung statt nur UI-Flows. (2) Experience-Simulation – Wie fühlt sich die Journey mit dynamisch rekonfigurierenden Oberflächen an? (3) Datenschutz als gestaltetes Feedback-System, nicht bloße Policy. (4) Multimodale Reduktion: Welche Modalität eliminiert am meisten kognitive Reibung hier? (5) Failure Choreography: Würdevolles Degradieren bei Unsicherheit.
Das "Phone" wird zum personalisierten Adaptive Mesh. Wer nur Screens designed, gestaltet bald nur Residualflächen. Wer Systeme modelliert, gestaltet Verhalten. Das ist der Shift.